Eichenwald Verjüngungen

Am 12. Juni 2015 hat die Ortsbürgergemeinde Remigen die Vereinbarung mit dem Kanton über das Eichenwaldreservat Schwändi-Bützberg genehmigt. Dieses besteht aus einem Kernperimeter mit einer Fläche von 22.1 ha, einem Verjüngungsperimeter im Umfang von 13.8 ha, einem Föhrenwaldperimeter mit 3.1 ha und einem Altholperimeter mit einer Grösse von 3.9 ha. Insgesamt beträgt die Waldfläche des Eichenwaldreservates somit 42.9 Hektaren.
 

Auf dem oben abgebildeten Kartenausschnitt sind die verschiedenen Zonen sichtbar. Der Verjüngungsperimeter wurde dort ausgeschieden, wo heute am wenigsten Eichen wachsen. Verjüngt wird ausschliesslich in diesen Zonen.

 

Wieso Eichen?

Eichen und totholzreiche Wälder bieten vielen seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum. Davon profitiert u.a. der Mittelspecht als Kennart eichenreicher Wälder. Der vorhandene Eichenreichtum im Gebiet Schwändi-Bützberg soll deshalb erhalten bleiben. Langfristig soll der gesamte Perimeter aus Eichen (Anteil Eichen über 30 %) in verschiedenen Entwicklungsstufen bestehen. Einzig im Föhrenwaldperimeter kann der Eichenanteil geringer sein. Es wird somit eine langfristige Eichenwirtschaft angestrebt. Die Förderung der Eiche berücksichtigt daher neben den ökologischen Zielen auch wirtschaftliche Aspekte. Auch im Hinblick auf den Klimawandel hat die Eiche als «klimafitte» Baumart eine sehr gute Perspektive.
Die OBG Remigen richtet ihre Waldbewirtschaftung im Verjüngungsperimeter für die Dauer von 50 Jahren somit speziell auf die Förderung der Eiche aus. Bei Pflegeeingriffen im Jungwald und bei Durchforstungen werden die vorhandenen Eichen bevorzugt und konsequent gefördert. Bis Ende Vertragsdauer, sollen so 10 Hektaren Jungwuchs mit einem Eichenanteil von mindestens 30 % begründet werden.

 

Pflegevertrag

Die Begründung und Pflege der in der Periode 2014 bis 2028 (15 Jahre) neu anzulegenden Eichenjungwaldbestände wird in einem separaten Pflegevertrag mit dem Kanton geregelt. Die OBG verpflichtet sich, jährlich durchschnittlich 20 Aren Wald auf Eiche zu verjüngen. Bis Ende 2028 sind somit insgesamt 3.0 ha Eichenjungwaldbestände neu zu begründen. Nach Ablauf des Vertrages werden die gemachten Erfahrungen gesammelt und über den Abschluss eines weiteren 15-jährigen Vertrages verhandelt. Für die Pflanz- und Pflegekosten der Eichenjungwaldbestände leistet der Kanton Beiträge von jährlich Fr. 7‘200.-. Dazu müssen die Pflanzungen, die Flächen, etc. dokumentiert und alle 5 Jahre ein Bericht eingereicht werden.

 

Verjüngungsflächen

Bedingt durch das langsame Jugendwachstum sind Verjüngungen mit Eichen sehr arbeitsaufwendig und kostenintensiv. Angepflanzte Flächen benötigen über mehrere Jahre eine jährliche Pflege. Weil die jungen Eichen auch die Neigung zur Grobastigkeit haben, müssen sie zudem relativ eng gepflanzt werden. Weil die Bäume zudem vom Reh- und Gamswild verbissen oder gefegt werden, benötigen sie einen Wildschutz.
 

Pflanzung mit Schutz von jungen Eichen, zusammen mit der Bevölkerung von Remigen. (Arbeitstag, März 2023)

Für die Begründung der neuen Eichenjungwaldflächen werden Pflanzen aus gesichertem Vermehrungsgut aus klimatisch und standörtlich vergleichbaren Gebieten verwendet. Die Pflanzen - vor allem Traubeneichen - werden als 2-jährige Jungbäume bei der Forstbaumschule Emme oder Kressibucher eingekauft. Saat und Stecken von Eicheln wäre eine Alternative zur Pflanzung. Funktioniert in Remigen leider nicht so gut, weil die Wildschweine die Eicheln gerne fressen.
 

Neben den Eichen werden auch seltene und standortgerechte Baumarten wie Elsbeere, Speierling, Wildbirne, Föhre gepflanzt.
 

Zum Schutz vor dem Wild (Verbiss und Fegen) wird eine Schutzhülle angebracht. Alte Eichen, Föhren und vor allem auch Eiben werden bei der Holzernte bewusst stehen gelassen.